…zweitens kommt es eben doch anders als man drittens denkt: aufgrund meiner beruflichen Situation war es nun doch möglich schon früher ins Havelland zu ziehen. „Home-Office“ ist das Stichwort und das geht bekanntermaßen auch von dort aus.

Es folgte nun die nicht ganz so einfache Suche nach einer Baufirma. Wir erkundigten uns danach, wer denn so in der Region und in dem Wohngebiet die Häuser gebaut hat. Einen Namen (den ich hier nicht weiter erwähnen möchte) hörten wir ein paar mal und vereinbarten demzufolge ein Beratungsgespräch im ca. 30 Minuten entfernten Ort des Firmensitzes. Pünktlich vor Ort wurden wir gebeten noch “ein paar Minuten“ zu warten, bis der Chef den Termin wahrnehmen konnte. Nachdem wir dann ins Büro gebeten wurden erklärten wir, dass wir gerne eine kleine Stadtvilla mit Walmdach ohne Keller bauen möchten. Ansonsten kamen wir eigentlich leider kaum zu Wort. Er zeigte dann noch ein paar Baumaterialien, schrieb ein paar Überschriften mit Preisen auf einen Zettel und sagte, wir können mit der Architektin darüber sprechen, da der erste Entwurf kostenlos sei. Der notierte Gesamtpreis überraschte uns sehr, da er mehr als 100.000,- Euro unter unseren Erwartungen lag. Da stimmt doch was nicht…oder war der günstige Preis der Grund, warum schon Häuser der Firma in unserem Wohnort standen?

Nach einem Skype-Telefonat mit der Architektin erklärte sie uns, dass eine Stadtvilla gemäß Bebauungsplan sehr wahrscheinlich auf dem Grundstück nicht genehmigt wird, da die vorgeschriebene Dachneigung zwischen 38 und 45 Grad sein muss und das Dach dann zu hoch wäre. Das wussten wir selbstverständlich selbst und machten Sie darauf aufmerksam, dass in der selben Straße Bungalows mit 23-28 Grad Dachneigung stehen und evtl. eine Ausnahmegenehmigung möglich wäre. Dennoch war uns das Risiko zu hoch und wir entschieden uns nun zu einem Satteldach, dafür aber mit großen Gauben an beiden Traufenseiten.

Es folgte also ein Entwurf des Hauses mit einem entsprechenden Angebot. Leider waren in dem Angebot nur sehr wenige Details enthalten und wir konnten die Summen der einzelnen Gewerke überhaupt nicht nachvollziehen, die uns auch sehr „aufgerundet“ erschienen. Und die erwähnten 100.000,- Euro waren plötzlich auch mehr als „verschwunden“. Wir verabredeten also einen Telefontermin mit dem Verkäufer, der aber leider überhaupt nicht bereit war uns die einzelnen Posten näher zu erklären. Also musste noch ein Telefonat mit dem Chef her, mit dem wir ja schon vor Ort gesprochen hatten. Leider war aber auch hier keine Transparenz möglich und das Telefonat endete plötzlich mit „Ich muss jetzt auch zum Essen…“. Das klang alles nicht so richtig nach einem guten Start und wir beendeten die weitere Zusammenarbeit frustriert an dieser Stelle.

Bei uns in Seevetal ist eine Musterhaus-Ausstellung von Fertig- und Massivhäusern. Okal, Massa, Team-Massivhaus und wie sie alle heißen. Wir hatten zwei Gespräche vor Ort, die uns auch nicht besonders überzeugt haben, da uns wichtige Informationen vorenthalten wurden („Der Preis bezieht sich auf ein Ausbauhaus“ – wurde uns einmal zum Beispiel später gesagt).

Also suchten wir weiter nach Anbietern in der Region, recherchierten in Hausbau-Blogs wie diesem nach Empfehlungen und sind final bei „Richter Haus“ gelandet. Ein regionale Firma, die „nur“ ca. 30 Häuser im Jahr baut, dafür aber immer möglichst mit den gleichen Handwerkerfirmen, Architekten und Vermessern. Die Gewerke werden also nicht jedesmal neu ausgeschrieben, es geht dort quasi alles „Hand in Hand“, da sich die Firmen untereinander kennen. Richter Haus ist schon auf der Webseite sehr transparent und genießt allgemein einen sehr guten Ruf.

Also verabredeten wir uns mit dem Vertrieb von Richter Haus in Kleinmachnow mit Herrn Lusch. Herr Lusch nahm sich sehr lange Zeit für uns, es war ein sehr angenehmes Gespräch mit einem sehr freundlichen Herrn, der schon so einige Jahre Erfahrung in unterschiedlichen Branchen hinter sich hatte. Nach dem Gespräch gab es eine erste Kalkulation von ihm mit verschiedenen Optimierungs-Möglichkeiten usw. Dieses Gespräch war quasi die Eintrittspforte in die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführerin Frau Mohneke-Richter von Richter Haus, die sich während unseres Sommerurlaubes ebenfalls viel Zeit für ein Telefongespräch mit uns nahm. Ein erstes Angebot an dem wir noch viel „rumgeschnitzt“ haben beinhaltete auch noch ein Doppelcarport (6x6m) und einen angrenzenden gemauerten Schuppen (3x6m). Insgesamt passte nun alles zusammen: sehr gute Referenzen, sehr gute, freundliche und transparente Beratung und ein angemessener Preis.

Unsere Entscheidung stand fest: Wir bauen mit Richter Haus!

Der gegengezeichnete Bauvertrag ist zurück

Nachdem wir den Bauvertrag und die Bauleistungsbeschreibung vom Bauherrenschutzbund prüfen lassen haben, haben wir am 28.7.2020 den Bauvertrag unterschrieben, der am 3.8. von Richter Haus gegengezeichnet wurde.

Der BSB stellt einen Bauherrenschutzberater, der Bauherren hinsichtlich der Qualität der einzelnen Gewerke berät und die Einhaltung gemäß Bauleistungsbeschreibung und Bauvertrag überprüft. Bei eventuellen Mängeln wird der Bauherr und der Bauleiter darüber informiert, damit diese Mängel ggf. in Absprache behoben werden können. Diese Leistung ist natürlich mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Richter Haus bietet selbst eine baubegleitende TÜV-Kontrolle an. Wir haben uns aber für die BSB-Variante entschieden – die eingesparten TÜV-Kosten wurden entsprechend von Richter-Haus berücksichtigt und von der vertraglichen Summe abgezogen.

…jetzt muss als nächstes unser Haus noch detaillierter geplant werden – ab jetzt wird es eine spannende Geschichte (zumindest für uns)! 🙂