Auf dieser Seite möchten wir unsere Erfahrungen zusammenfassen, die vielleicht zukünftigen Bauherren helfen.

Finanzierung

  • Es mag vielleicht logisch klingen, wird aber unseres Erachtens nach oft anders dargestellt. Bei einer Finanzierung kommt es ausschließlich auf die besten Konditionen an. Es ist echt irrelevant, ob ein Kreditinstitut einen besonders guten Service anbietet oder ob die Filiale in der Nähe ist oder ob der nette Nachbar bei einer Bank arbeitet oder, oder…Am Ende des Tages möchte man Geld geliehen bekommen und danach möchte die Bank etwas vom Kunden und nicht anders herum.
    Nachdem die Verträge unterschrieben sind, wird bis zum Ende der Zinsbindung zurückgezahlt und alles läuft von selbst. Wichtig sind natürlich dabei auch die gewünschte Tilgungsrate und welche Sondertilgungsrechte eingeräumt werden. Manche Banken verlangen allerdings vor der ersten und vor der letzten Auszahlung einen Nachweis, dass das kalkulierte Eigenkapital auch gezahlt wurde. , z. B. zuerst 40% und vor der letzten Auszahlung 60%.
    Wir empfehlen Finanzierungsvermittler und können an dieser Stelle z. B. „Dr. Klein“ empfehlen. Informiert Euch im Internet wer den günstigsten Zins anbietet – alles andere ist echt nicht relevant.
  • Überlegt Euch, ob Ihr wirklich schnell tilgen oder lieber eine geringere monatliche Belastung haben wollt. Eine hohe Tilgungsrate ist nicht immer sinnvoll. Es ist schön wenn man zur Rente oder vielleicht schon mit 50 das Haus abgezahlt hat aber 1.) weiß man gar nicht, ob man das erlebt und 2.) macht es auch nicht unbedingt Spaß ein abbezahltes Haus zu besitzen, das man vielleicht niemandem vererben kann, dafür aber im Leben jeden Monat aufgrund der hohen Tilgungsrate mit dem Geld knapp war.
    Wir denken dass es Sinn macht das so auszubalancieren, so dass man in der Rente eine erträgliche Belastung hat (also nicht unbedingt keine) aber auch zu jüngeren Zeiten ausreichend Geld im Portemonnaie – das ist natürlich alles sehr von der Zinssituation abhängig.
  • Plant ca. 10-15% Baunebenkosten für das Grundstück ein (wenn kein Makler dabei ist, ansonsten den dazu rechnen) und ca. 20% zum Hauspreises „on top“.

    Beispiel:
    Grundstück: 200.000,-
    Grundstück Nebenkosten: 20.000-25.000,-
    Haus: 400.000,-
    Hausnebenkosten: 80.000,-
    Gesamt: ca. 700.000,-

    Das erscheint sehr viel – entspricht aber der Realität. 100.000,- Euro an Baunebenkosten sind nicht ungewöhnlich. Denkt nur an die Gartenanlagen, Pflasterarbeiten, Terrassen, Auffahrt, Entwässerung, Rasen, Zusatzkosten bei der Bemusterung, kompliziertere Elektrik, Markisen, neue Lampen, evtl. andere Einrichtungsgegenstände (z. B. neue Betten), Einbauschränke, Einbauküche etc. Und dann kommen die ganzen Notargebühren, Anschlusskosten, Amtsgericht, Vermessung, Grunderwerbsteuer und, und…besser pessimistisch kalkulieren, das spart Überraschungen. Wir denken das sind gute Faustformeln.

    Wir wollen Euch damit nicht abschrecken, aber das ist einfach so und hängt natürlich auch maßgeblich von den eigenen Ansprüchen ab. Erkundigt Euch vorher, was an Pflasterarbeiten und Entwässerung notwendig ist – man ist da ganz schnell bei zwischen 20.000 – 30.000,- Euro – je nach Grundstücksbeschaffenheit auch mehr.
  • Ach ja – und Excel ist Euer Freund – schon irre, wie viele Tabellen wir für den Hausbau gebastelt haben, so haben wir aber nie den Überblick verloren – das geht sonst ganz schnell.

Immobiliensuche

  • Viele gehen ausschließlich so vor, dass sie auf den gängigen Suchportalen wie immonet und immoscout etc. suchen und dort einen Suchagenten anlegen. Das Problem daran ist nur, dass man dort nicht der Einzige ist, der diese Idee hatte. Sobald ein interessantes Objekt auf dem Markt ist, ist es oft auch schon sofort weg oder man rauscht in ein Bieterverfahren, von dem einem schwindelig wird.
    Sucht daher besser im Internet allgemein nach Immobilien und schaut Euch die Einträge an, die eben nicht von einem Immobilienportal stammen. Wir haben unseres auf ebay-kleinanzeigen gefunden, das war auf gar keinem Portal und es war kein Makler dazwischen.
  • Frechheit siegt: manchmal ist es auch hilfreich einfach Nachbarn im Zielort anzusprechen („Wissen Sie wem das Grundstück gehört?“) oder auf Online- Karten (Satellitenbildern) nach freien Grundstücken zu suchen und dann versuchen die Eigentümer herauszufinden. Manchmal erwischt man dann einen Eigentümer, der schon überlegt das Grundstück zu verkaufen, es aber noch nicht inseriert hat. So haben wir damals unser Grundstück in Seevetal gefunden.

Hausbau-Firmen

  • Meidet im allgemeinen die großen Hausbau-Imperien
  • Recherchiert lange genug im Internet nach Bewertungen und vor allem Baublogs
  • Sucht lokale Firmen, die möglichst immer mit den gleichen Handwerker-Firmen, Architekten, Statikern und Vermessern zusammenarbeiten
  • Billig ist eine Falle, besser ist preiswert
  • Wer im Berliner Raum und Brandenburg baut, ist mit Richter-Haus bestens aufgehoben – und „Nein, wir bekommen für diese Werbung keine Provision.“ 🙂

Während der Bauphase

Man kann aus der Ferne nicht vernünftig ein Haus bauen lassen. Punkt!

Das funktioniert einfach nicht – Reklamationen und Missverständnisse wären sonst vorprogrammiert. Deshalb halten wir es für immens wichtig, dass Ihr die Möglichkeit habt den Bau vor Ort zu begleiten. Ihr müsste den Firmen einfach helfen und vor Ort viele Absprachen treffen, sonst landet der Deckenauslass für die Leuchte nicht genau über Eurem Esszimmertisch. Es macht natürlich auch Spaß den Handwerkern zuzusehen und das Haus wachsen zu sehen. Sie freuen sich auch über einen Kaffee, ein paar Kekse und eine Kiste Wasser, wenn es draußen heiß ist. Soviel Kaffee haben wir in 7 Monaten noch nie gekocht… 🙂

Wenn Ihr also die Möglichkeit habt und von weiter her kommt, empfiehlt sich die Langzeitmiete einer Ferienwohnung oder eines Ferienhauses in der Nähe der Baustelle. Man kann sich preislich oft gut einigen, vor allem wenn die Bauzeit in Monate fällt, in der keine Feriensaison ist. Eure Möbel könnt Ihr irgendwo während der Bauzeit einlagern. Das hat den Vorteil, dass Ihr nicht komplett zweimal umziehen müsst, sondern Ihre könnt viele Dinge einfach in den Kartons lassen. Sonst müsstet Ihr auch in der „Zwischenwohnung“ noch Lampen, Plissees, Vorhänge etc. anbauen – das ist in einer Ferienwohnung alles vorhanden.

Wir hoffen, dass unser Baublog interessant für Euch ist oder war und stehen Euch über das Kontaktformular gerne für weitere Rückfragen zur Verfügung.

Viel Spaß und Erfolg bei Eurem Hausbau!