Heute wurde ein Meilenstein geschafft – Richt“fest“. Leider müssen wir das ja in Anführungszeichen schreiben, da pandemiebedingt kein richtiges „Fest“ stattfinden konnte. Dennoch haben wir ein paar Getränkekisten, Kaffee, belegte Brötchen – und natürlich einen Richtkranz – auf die Baustelle gebracht.
Aber nun erstmal der Reihe nach…
Wie gestern schon angekündigt hatten wir leichte Bedenken, ob der Kran-LKW überhaupt an das Grundstück herankommt, da vorne am Dorf die Straße aufgrund eines Stromausfalles aufgegraben wurde. Ich wollte daher pünktlich um 8 Uhr dort sein, um das eventuell koordinieren zu können. Das hat nicht ganz geklappt, weil mich meine liebe Frau schon um 7.40 Uhr unter der Dusche rausgeholt hatte – und in der Tat kam der Kran dort nicht durch. Also egal, entgegen der erlaubten Fahrtrichtung in die kleine Einbahnstraße rein (die wir natürlich abgesperrt haben) – und schon stand der Kranwagen am Grundstück.
…und während die fleißigen Zimmerleute nun an unserem Dachstuhl arbeiteten waren wir zur Bad-Austellung. Eigentlich hatten wir schon ziemlich klare Vorstellungen wie alles aussehen soll und was wohin soll usw. Aber wenn man dann in so einer Ausstellung ist und danach auch noch die ganzen Kataloge auf den Tisch bekommt, weiß man irgendwie nicht mehr so richtig, was man vorher wusste. Und natürlich gibt es einen Unterschied zu dem was man sich vorstellt und zu dem, was in der Bauleistungsbeschreibung beschrieben ist, die bei Richter Haus ja schon recht vielversprechend ist. Am Ende der Bemusterung sind wir dann etwas schwindelig von der Auswahl und den Preisen in unser Auto gestiegen und zurück zur Baustelle gefahren, um zwei Platten Brötchen vorbeizubringen. Na gut, so gibt es also nach dem Einzug erstmal 2 Jahre lang trockenes Knäckebrot – Hauptsache die freistehende Badewanne ist am Start!
Als wir zurückkamen, konnten wir nun das Haus in seiner eigentlichen Form erkennen. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut die Holzteile alle aufeinander passen und nun weiß ich auch, dass die beiden größten „Balken“ Mittelpfetten heißen.
Natürlich mussten wir dann nach dem Richtspruch auch noch auf das Gerüst turnen und einen Sparrennagel einschlagen. Ich dachte zunächst die Zimmerleute machen sich einen Spaß daraus, da der Nagel eher wie eine Schraube aussah und ich deshalb nach einem Akkuschrauber fragte – aber es war tatsächlich ein Nagel. Steffi hat den Nagel dann ca. 85% eingeschlagen, ich hab 10% geschafft und der Zimmermann dann noch die restlichen 5% – vielleicht war das aber auch anders. 🙂
Ach ja – und natürlich wurde die ganze Szenerie mit einem „Havelländer Obstler“ begossen und endlich konnten wir mal zwei Schnapsgläser absichtlich auf den Boden des Heimkinoraumes knallen – müssen wir das eigentlich noch wegfegen?
Nun hat das Haus so lange wir leben zwei Andenken von uns: den gemeinsam eingeschlagenen Sparrennagel und ein 2-Cent Stück, das wir am Eingang in einem Porotonstein versteckt haben – Firma Wilk möge uns deswegen bitte nicht böse sein.
So nach und nach kamen dann doch noch einige Nachbarn vorbei und haben einige Geschenke vorbeigebracht – das war echt sehr nett. Einen Smalltalk in einem offenen „Sandsturm-Wohnzimmer“ erlebt man auch nicht so oft – aber die Fenster und Türen mussten umstandshalber heute leider noch geöffnet bleiben… 🙂
Jedenfalls haben wir uns sehr über alles gefreut und ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende zu. Vielen Dank!
…to be continued. Und da wir gerade mal wieder beim Englischen sind: „Difficult roads often lead to beautiful destinations!“
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